exilgedanken #3
Wie lange kann man sich noch leisten, in Deutschland zu bleiben?
6/26/20252 min read


Europa. Der alte Kontinent. Wie ein ehrwürdiges Schiff, das zu lange in ruhigen Gewässern lag und jetzt im Sturm klappert wie eine rostige Blechbüchse. Man klammert sich noch ans Deck, während das Wasser steigt – aus Nostalgie, aus Angst, aus Bequemlichkeit. Dabei ist die Frage längst nicht mehr: Darf man gehen? Sondern: Wie lange kannst du es dir noch leisten zu bleiben?
Rezession als Dauerzustand – Willkommen im neuen Normal
Man nennt es „Stagnation“. Ein harmloses Wort für das, was tatsächlich passiert: der wirtschaftliche Stillstand wird zur chronischen Krankheit. Löhne, die nicht mehr steigen. Steuern, die dich auffressen. Unternehmen, die ausbluten oder fliehen. Während sich das politische Personal mit Phrasen über „Transformation“ behelfen muss, fehlt es an allem, was Wohlstand einmal ausgemacht hat: Mut, Ideen, Aufbruch.
Warum du das spürst? Weil du plötzlich Rechnungen zweimal ansiehst. Weil du Urlaub stornierst. Weil dein Nebenjob nicht mehr „nett extra“ ist, sondern existenziell. Europa lebt auf Pump – finanziell, emotional, kulturell.
Lebenshaltungskosten: Hochpreishölle für Durchschnitts-Menschen
Die Miete? Explodiert. Der Einkauf? Ein kleiner Albtraum mit Kassenzettel-Trauma. Energiepreise? Eine Religion für sich. Wer in einer Großstadt lebt, zahlt bald Mieten wie in Manhattan – ohne das Lebensgefühl dazu. Wer am Land lebt, ist abgeschnitten von Infrastruktur, Innovation und Lebenslust.
Europa war mal das Versprechen: Bildung, Gesundheit, ein Dach über dem Kopf. Heute ist es ein zynischer Deal: Du zahlst mehr – und bekommst weniger. Willkommen im Premium-Discounter der Lebensqualität.
Migration: Wenn niemand mehr Kontrolle hat
Nein, das hier ist kein Dog Whistle für Rechtsaußen. Das hier ist Realität. Was früher „gesteuerte Zuwanderung“ hieß, ist heute ein Chaos ohne Kompass. Überforderte Systeme, überlastete Städte, wachsende Spannungen, die niemand offen anspricht – aus Angst vor der moralischen Keule.
Die Politik? Paradox: Wer helfen will, versagt beim Wie. Wer Grenzen fordert, bleibt hohl in der Umsetzung. Ergebnis: Eine toxische Mischung aus Überforderung und Verdrängung. Und mittendrin du – mit wachsender Unsicherheit, weniger öffentlicher Ordnung und einem Gefühl, dass niemand den Laden wirklich steuert.
Fazit: Wer bleibt, muss sich fragen:
Warum?
Heimat ist ein Gefühl. Aber Gefühle ändern sich. Und vielleicht ist es an der Zeit, der romantischen Idee von „hiergehöreichher“ einen kräftigen Tritt zu verpassen. Vielleicht ist es an der Zeit, Europa nicht zu verlassen, weil man es hasst – sondern weil man sich selbst noch liebt.
Auswandern ist kein Luxus. Es ist Selbsterhaltung. Ein mutiger Akt der Autonomie. Ein „Nein“ zum kollektiven Dahinsiechen.
Europa war ein schöner Traum. Aber keiner zwingt dich, im Albtraum zu bleiben.
Inspiration
Politische Reflexionen und persönliche Erlebnisse aus Bali.
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